Gemeinsam erobern sich die zehn Gemeinden des Vereins Birsstadt ihre unkoordiniert gewachsene Landschaft in der Agglomeration Basel zurück. Die Grundlage für die Reparatur des Raumes legt die erfolgreiche gemeinde- und kantonsübergreifende Zusammenarbeit. Unter dem Dach eines Vereins werden die industrielle Vergangenheit weiterentwickelt, das stolze baukulturelle Erbe bereichert und der Naturraum gestärkt.
Die stürmische Entwicklung im 20. Jahrhundert hat die Landschaft im Birstal stark geprägt. Im einst landwirtschaftlich geprägten Tal, in dem sich seit dem 19. Jahrhundert Industrie- und Gewerbebetriebe ansiedelten, breitete sich der Siedlungsteppich kontinuierlich aus, und Hochleistungsstrassen durchschnitten den Raum. Das Birstal entwickelte sich so zu einem wichtigen Teil des Metropolitanraums Basel – zu einer Agglomerationslandschaft mit grossen Herausforderungen und ebenso grossen Chancen für eine bauliche Weiterentwicklung.
Nach der Jahrtausendwende kamen die Gemeinden zur Überzeugung, dass auf diese negative Entwicklung in der Agglomeration nur gemeinsam positive Veränderungen herbeigeführt werden konnten. Pionierhafte Projekte zwischen mehreren Gemeinden wie etwa der «Birspark Landschaft» machten das Potenzial der stärkeren Zusammenarbeit deutlich. Die Gründung des Vereins Birsstadt im Jahr 2018 schuf schliesslich einen festen Rahmen zur Koordination der räumlichen Entwicklung.
Mitglieder des Vereins sind die neun Basellandschaftlichen Gemeinden Aesch, Arlesheim, Birsfelden, Duggingen, Grellingen, Muttenz, Münchenstein, Pfeffingen und Reinach sowie die Solothurner Gemeinde Dornach. Dass die Gemeinden den Verein finanzieren und die Gemeindepräsidien den Vorstand bilden, verdeutlicht den Willen zur Zusammenarbeit. Im Verein werden übergeordnete Strategien in den Bereichen Landschaft, Siedlung, Mobilität und Klimaadaption verhandelt, erarbeitet und gemeinsam gegen aussen vertreten. Durch den regelmässigen Austausch wird gleichzeitig der Wissenstransfer zwischen den Gemeinden gestärkt.
Drei wesentliche Elemente tragen zur gelungenen Reparatur des Agglomerationsraumes bei: die Aufwertung des Natur- und Lebensraums an der Birs, die sorgfältige Weiterentwicklung der bedeutenden Industrieareale sowie die Sicherung und Stärkung des reichen baukulturellen Erbes.
Der Schweizer Heimatschutz zeichnet den Verein Birsstadt mit dem Wakkerpreis 2024 aus. Der Zusammenschluss der Gemeinden Aesch, Arlesheim, Birsfelden, Dornach, Duggingen, Grellingen, Muttenz, Münchenstein, Pfeffingen und Reinach zeigt, dass Herausforderungen in Agglomerationen durch gemeinde- und kantonsübergreifende Zusammenarbeit besser gelöst werden können. Das gemeinsame Handeln fördert dabei die Baukultur von der grossmassstäblichen Planung bis zum konkreten Bauprojekt.
Stefan Kunz, Geschäftsführer Schweizer Heimatschutz,
stefan.kunz(at)heimatschutz.ch, Tel. 079 631 34 67
Myriam Perret, Projektleiterin Wakkerpreis, Schweizer Heimatschutz,
myriam.perret(at)heimatschutz.ch, Tel. 076 466 32 94
Gelgia Herzog, Geschäftsleiterin Verein Birsstadt
info(at)birsstadt.swiss, Tel. 079 777 42 99
Medienmitteilung vom 9. Januar 2024
Gemeinsam für hohe Baukultur: Wakkerpreis 2024 des Schweizer Heimatschutzes an den Verein Birsstadt
Preisübergabe am Wakkerpreisfest 2024
Am Samstag, 22. Juni 2024 findet das Wakkerpreisfest 2024 auf dem Domplatz in Arlesheim statt. Dort erfolgt die offizielle Preisübergabe durch den Schweizer Heimatschutz an den Verein Birsstadt. Im Anschluss ist die ganze Birsstadt-Bevölkerung eingeladen, dieses freudige Ereignis mit einem regionalen Unterhaltungsprogramm zu feiern.
Bildmaterial zum Download (Gaëtan Bally/Keystone/Schweizer Heimatschutz)
Keystone (kostenpflichtig)
Website des Vereins Birsstadt (https://birsstadt.swiss) und Medienmitteilung vom 9. Januar: Verein Birsstadt ausgezeichnet
Der Schweizer Heimatschutz vergibt jährlich einer politischen Gemeinde oder in Ausnahmefällen Organisationen oder Vereinigungen den Wakkerpreis. Das Preisgeld hat mit CHF 20’000 eher symbolischen Charakter; der Wert der Auszeichnung liegt vielmehr in der öffentlichen Anerkennung vorbildlicher Leistung.
Erstmals ermöglicht wurde der Wakkerpreis 1972 durch ein Vermächtnis des Genfer Geschäftsmannes Henri-Louis Wakker an den Schweizer Heimatschutz. Seither sind weitere Legate eingegangen, dank denen der Schweizer Heimatschutz den Preis bis heute vergeben kann.
Der Wakkerpreis zeichnet Gemeinden aus, die bezüglich Ortsbild- und Siedlungsentwicklung besondere Leistungen vorzeigen können. Hierzu gehören insbesondere das Fördern gestalterischer Qualität bei Neubauten, ein respektvoller Umgang mit der historischen Bausubstanz sowie eine vorbildliche Ortsplanung, die Rücksicht auf die Anliegen der Umwelt nimmt.
Über den jeweiligen Preisträger entscheidet die Konferenz der Präsidentinnen und Präsidenten des Schweizer Heimatschutzes auf Antrag des Vorstands. Die Kommission Wakkerpreis empfiehlt den jeweiligen Preisträger zuhanden des Vorstands.
Dr. Brigitte Moser, Kunsthistorikerin, Zug (Präsidentin)
Ludovica Molo, dipl. Architektin ETH/BSA, Lugano
Christian Bischoff, dipl. Architekt ETH, Genf
Stefan Koepfli, Landschaftsarchitekt BSLA, Luzern
Christof Tscharland-Brunner, Raumplaner, dipl. Ing. SIA SWB MAS, Solothurn
Der Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes zeichnet politische Gemeinden aus, die bezüglich Ortsbild- und Siedlungsentwicklung besondere Leistungen vorzeigen können. Kandidaten für die Auszeichnung müssen folgende Kriterien erfüllen:
50 Jahre Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes (1972–2022). Der Schweizer Heimatschutz nahm das Jubiläum der aussergewöhnlich beständigen Auszeichnung zum Anlass, mit vielfältigen Aktivitäten einen Blick zurückzuwerfen – und besonders, nach vorne zu schauen.
Der Schweizer Heimatschutz vergibt den Wakkerpreis seit 1972. Eine Übersicht der bisherigen Preisträger von Stein am Rhein (1972) über Muttenz (1983), Monte Carasso (1993) und Grenchen (2008) bis Lichtensteig (2023).
2023: Lichtensteig (SG)
Die Blütezeit von Lichtensteig liegt lange zurück. Geblieben sind eine Altstadt und Industriebauten mit grossen Leerständen. Mit dem Mut zur innovativen Belebung dieser Räume hat die Kleinstadt im Toggenburg zu einem neu belebten Selbstbewusstsein gefunden.
2022: Meyrin (GE)
Die Genfer Agglomerationsgemeinde Meyrin zeigt eindrücklich, wie mit Dialog die Vielfalt als Stärke genutzt werden kann. Damit gelingt es, die Anliegen von Menschen und Natur zusammenzuführen und eine hohe Baukultur mit mehr Biodiversität für alle hervorzubringen. Eine würdige Auszeichnung zum 50-Jahr-Jubiläum des Wakkerpreises..
2021: Prangins (VD)
Die Gemeinde Prangins liegt mitten im stark prosperierenden Raum zwischen Lausanne und Genf. Dem anhaltenden Siedlungsdruck begegnet die Gemeinde mit gezielten Investitionen in die Pflege und Aufwertung der bestehenden baukulturellen und landschaftlichen Qualitäten und schafft damit Mehrwerte für alle.
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Die verkehrsgeplagte Zentrumsstadt hat mit klugen Investitionen Lebensqualität zurückgewonnen. Der innere Stadtkern ist vom Auto befreit, Strassen und Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität machen das Zentrum lebenswert, historische Garten- und Parkanlagen werden sorgsam gepflegt und in den Entwicklungsgebieten entstehen neue öffentliche Freiräume.
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Das Zentrum des bernischen Oberaargaus hat nach Jahren der wirtschaftlichen Krise ein neues bauliches Wachstum erfahren, das vom Stolz auf das industrielle Erbe, von guter Planung und der Bereitschaft zum Dialog geprägt ist.
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Im Kulturerbejahr 2018 wird die Nova Fundaziun Origen in Riom mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet. Die Stiftung und ihr Kulturfestival Origen geben dem gebauten Erbe und damit einem ganzen Dorf neue Perspektiven. Die Grundlage dafür liefert das lokale Kulturerbe, das dank Origen weit über die Region hinausstrahlt.
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Die Kleinstadt erhält den Wakkerpreis für die sorgfältige und zeitgemässe Weiterentwicklung ihrer historischen Ortskerne von nationaler Bedeutung und für die breit verankerte Diskussionskultur über das Bauen und Planen in der Gemeinde.
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Die Grenzstadt am Rhein macht deutlich, wie ein vernetztes und langfristiges Denken von Politik und Behörden – auch über die Landesgrenzen hinweg – die Lebensqualität eines Ortes positiv beeinflussen kann.
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Die Bündner Talschaft hat die bestehende wertvolle Baukultur und die intakte Kulturlandschaft als Standortvorteile erkannt. Gemeinschaftlich entwickelte Strategien, eine Sensibilisierung der Bevölkerung und die frühzeitige Beratung am Einzelobjekt ermöglichen mit geringem Aufwand den Erhalt der gebauten Identität und fördern hochwertige zeitgenössische Architektur.
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Die Aargauer Kantonshauptstadt erhält die Auszeichnung für die vorbildliche Umsetzung einer qualitätsvollen Verdichtung am richtigen Ort – dies unter Bewahrung der Identität der verschiedenen Stadtquartiere.
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Die Walliser Kantonshauptstadt erhält die Auszeichnung für den erfolgreichen Wandel, den sie einleitete, indem sie die Landschaft und die Baukultur ins Zentrum der Entwicklung stellte. Im Zuge der vorbildlichen Neugestaltung der öffentlichen Plätze im Stadtzentrum wurde die Art und Weise überdacht, wie die Stadt gestaltet werden sollte. In der Folge begann Sitten, sein baukulturelles Erbe der Moderne, eines der bedeutendsten der Schweiz, verstärkt in Wert zu setzen.
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Die Gemeinde Köniz erhält den Wakkerpreis für ihre vorbildliche Siedlungsentwicklung, die für Agglomerationsgemeinden Modellcharakter hat. Ihre wichtigsten Vorzüge sind eine klare Abgrenzung zwischen dem Siedlungsgebiet und der Kulturlandschaft, eine Verkehrsplanung, die auf der Koexistenz aufbaut, ebenso wie die Bewahrung der Identität der verschiedenen Ortsteile.
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Die neun Gemeinden von Lausanne West – Bussigny, Chavannes, Crissier, Ecublens, Prilly, Renens, St-Sulpice, Villars-Ste-Croix und Lausanne – erhalten den Wakkerpreis für ihr koordiniertes Vorgehen bei der Gebietsentwicklung, beim Aufwerten der bestehenden Wohnsituationen und beim Schaffen einer gemeinsamen Identität, womit sie die Qualitäten ihres Gebiets wieder in den Vordergrund rücken.
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Das Weinbaudorf im Rheintal erhält die Auszeichnung für seine innovative Ortsplanung. Dank Landumlegungen konnten die charakteristischen Wein- und Obstgärten im Dorfkern erhalten werden ohne die bauliche Weiterentwicklung zu verhindern. Zudem fördert die Gemeinde aktiv gute zeitgenössische Architektur, indem sie berät und mit gutem Beispiel voran geht. Die gelungenen Neubauten stärken das Ortsbild.
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Die Stadt am Neuenburgersee erhält die Auszeichnung für ihren Umgang mit dem öffentlichen Raum, die vorbildliche gemeindeübergreifende Zusammenarbeit und den spürbaren Gestaltungswillen der Gemeindebehörden.
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Die solothurnische Stadt erhält die Auszeichnung für die vielfältigen Aufwertungen des öffentlichen Raums, für die sorgsame Weiterentwicklung der gebauten Stadt und für den respektvollen Umgang mit den zahlreichen Bauten der Nachkriegszeit.
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Der Wakkerpreis zeichnet den Hauptort des Kantons Uri für seine klare, landschaftsverträgliche Raumentwicklung, die nachhaltige Pflege des Ortsbilds und die erstaunliche Vielzahl gelungener Neubauten und Sanierungen aus.
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Der Hauptort des Kantons Jura erhält den Wakkerpreis für seine klare raumplanerische Strategie zu Gunsten einer behutsamen, qualitätsorientierten Stadtentwicklung. Gutes Bauen wird weniger durch starre Regeln sondern durch Anreiz, Gespräch und Beratung gefördert.
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In seinem Jubiläumsjahr zeichnet der Schweizer Heimatschutz ausnahmsweise eine andere Ebene der öffentlichen Hand aus. Die Schweizerischen Bundesbahnen erhalten den Wakkerpreis für das beispielhafte Engagement zugunsten der Baukultur. Das Unternehmen nimmt eine wichtige Vorbildfunktion ein, indem es gute Architektur konsequent fördert und einen respektvollen Umgang mit dem baulichen Erbe pflegt.
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Der Stadt ist es gelungen, nach Jahren der Vernachlässigung, den öffentlichen Raum und das einzigartige bauliche Erbe des 20. Jahrhunderts neu in Wert zu setzen. Es entstanden Plätze und Fussgängerzonen, zahlreiche Bauten des letzten Jahrhunderts wurden unter Schutz gestellt und renoviert. Die gestalterische Qualität von Neubauten konnte dank Architekturwettbewerben deutlich gesteigert werden.
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Das Städtchen mit seiner bedeutungsvollen Altstadt war nach 1950 einem unkontrollierten Wachstum ausgesetzt und sah sich mit den Problemen einer normalen Agglomerationsgemeinde konfrontiert. Sursee gelang es, die Stadtentwicklung in eine kluge Richtung zu lenken. Mit wegweisenden baulichen Zeichen hat die Stadt einerseits den historischen Kern vor der Musealisierung bewahrt und andererseits den umliegenden Siedlungsraum aufgewertet.
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Die Gemeinde zeigt, wie sich eine kleine Agglomerationsgemeinde ohne pittoresken Ortskern im Rahmen ihrer bescheidenen Möglichkeiten erfolgreich für eine qualitätvolle Siedlungsentwicklung einsetzen kann. Dank einer aktuell gehaltenen Nutzungsplanung, zeitgemäss gestalteter Neubauten und eines sorgfältigen Umgangs mit historischen Bauten hat Turgi eine beispielhafte Aufwertung des Lebensraums erreicht.
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Dank zahlreichen beispielhaften planerischen und baulichen Massnahmen ist es der Stadt gelungen, in der zunehmend anonymen schweizerischen Agglomerationslandschaft eine eigene Identität zu schaffen. Der Siedlungsraum wurde klar vom ländlichen Raum getrennt und eine hochwertige, zeitgenössische Architektur aktiv gefördert. Dabei konnte die alte Bausubstanz respektvoll in die Baustruktur der Gegenwart integriert werden.
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Die Stadt Genf wird für ihre vorbildliche Arbeit zur Aufwertung des öffentlichen Raumes entlang der Rhone und besonders für das Projekt «Le Fil du Rhône» ausgezeichnet. Auf behutsame und kreative Weise werden Fussgängerpassagen, Quais und Plätze neu gestaltet. Architekten, Bauingenieure und Künstler machen so in beispielhafter Zusammenarbeit den Lebensraum am Wasser zu Erlebnis.
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Die Gemeinde wurde für ihre vorbildlichen Bemühungen zur Pflege und Erhaltung des industriellen Erbes und der industriellen Kulturlandschaft ausgezeichnet. So konnten Wohn- und Gewerbebauten aus den drei vergangenen Jahrhunderten beispielhaft erhalten und neuen Nutzungen zugeführt werden.
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Über Jahre hat Vrin gezeigt, wie sich heutige landwirtschaftliche Gebäude in ein traditionelles Bergdorf eingliedern können. Dies erreichte sie einerseits durch ein tolerantes Verständnis für Architektur und anderseits durch eine Ortsplanung, die sowohl auf die traditionellen Siedlungsstrukturen als auch auf die Bedürfnisse der modernen Landwirtschaft vorausschauend reagierte.
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Die Stadt Bern hat auf verschiedene Weise die gekonnte Umnutzung nicht mehr verwendeter Industriebauten gefördert. Dadurch hat sie wertvolle Zeugnisse der früheren Industriezeit vor dem Abbruch bewahrt und gleichzeitig interessante Lösungen für die Schaffung von Raum für kulturelle Zwecke mitunterstützt.
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Die Stadt Basel erhält den Preis als Anerkennung für ihre langjährige Baupolitik, mit der sie zeigt, wie sich zeitgemässe Architektur ohne Anbiederung in traditionelle Ensembles einordnen lässt. Dabei hat die Stadt auf gekonnte Weise politische und kulturelle Kräfte zu gemeinsamem Handeln zusammengeführt.
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Die Gemeinde hat ein beachtenswertes Zusammenwirken zwischen Ortsbilderhaltung und Tourismus erreicht. Durch einen strikten Schutz des alten Ortskerns bewahrte sie ihre baukulturelle Substanz, und ermöglichte gleichzeitig durch eine rationale Zonenplanung eine wirtschaftlich vernünftige Weiterentwicklung.
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Die Stadtbehörden brachten während der 1980er-Jahre durch eine erfolgreiche Motivationskampagne die oft versteckten Schönheiten der schachbrettartig angelegten Bebauung zur Geltung und der Bevölkerung näher. Damit haben sie erreicht, dass auch die privaten Eigentümer und Eigentümerinnen sich des architektonischen Wertes ihrer Häuser bewusst wurden und durch deren Restaurierung die kulturelle Lebensqualität in der Stadt spürbar verbesserten.
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Um den baulichen Schwerpunkt des Ortes herum – die Kirche mit dem zu einem Schulhaus umgebauten Augustinerinnenkloster – entstand in der einfachen, aber ausdrucksstarken Architektur des bekannten Architekten Luigi Snozzi ein innerer Ring aus öffentlichen und privaten Bauten. Eine Zonenplanrevision bot zudem gute Voraussetzungen für eine architektonisch hochwertige Verdichtung und Entwicklung. Dabei wirkten kreative und gleichzeitig liberale Kräfte mit, denn die Bauordnung enthält nur wenige und recht lockere Vorschriften, schafft aber eine Expertenkommission, welche die Baugesuche prüft.
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St. Gallen erarbeitete städtebauliche Studien über grössere Gebiete, in denen sich Bauabsichten bemerkbar machen. Damit definierte die Stadt ihre Vorstellungen über ihre weitere Entwicklung. Die Überbauungsvorschläge helfen, Bauherrschaft, Architektinnen und Architekten von den Vorzügen der rücksichtsvollen und qualitativ hochstehenden Einordnung von Bauten in die Umgebung zu überzeugen.
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Weitblickende und konsequente Freiraumplanung: Die Gemeinde hat ausserhalb der Siedlungen grossräumige Landschaften geschützt und im Baugebiet Zonen festgelegt, die entweder frei gehalten werden müssen oder nur von der öffentlichen Hand überbaut werden dürfen. Ein besonderer Kernzonenplan gewährleistet eine anregende und wohnliche Gestaltung der Aussenräume und verpflichtet die Behörden zur Schaffung eines zweckmässig angelegten Netzes von Fussgängerverbindungen, die sich stellenweise zu Plätzen erweitern.
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Der Preis anerkennt die Bestrebungen zur Pflege der vom Tourismus des 19. Jahrhunderts geprägten baulichen Struktur. Montreux (VD) erlebte seinen prägenden Entwicklungsschub im Hotelbau des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Ab 1950 setzte andererseits eine erhebliche Bauentwicklung ein, die stellenweise unschöne Einbrüche in das auf sympathische Weise leicht anarchische, aber umso anregendere Stadtbild provozierte. Die Wende kam mit der Restaurierung und dem Wiederaufbau der offenen Markthalle aus dem letzten Jahrhundert, die zugunsten eines Parkplatzes zum Abbruch bestimmt gewesen war.
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Winterthur wird für die Respektierung der Wohnstrukturen des 19. und 20. Jahrhunderts mit dem Wakkerpreis prämiert. Die Auszeichnung würdigt die Schaffung der planerischen Möglichkeit, Gartensiedlungen für Arbeiter und Angestellte sowie Villenquartiere zu erhalten. Vor allem die Reihenhaussiedlungen sind eine auch in Zukunft gültige familienfreundliche Wohnform.
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Der Preis würdigt die gemeinsamen Bemühungen und Erfolge der Privaten, der Wirtschaft und der Behörde hinsichtlich der Erhaltung und Pflege des Stadtbildes. Neben der Sorge um die Hochbauten bemüht sich die Stadt auch um die gute Einordnung der weiteren Ausstattung der öffentlichen Räume mit Brunnen, Beleuchtungskörpern und Strassenbelägen sowie um die Pflege der baulichen Details wie Beschriftungen, Blitzableiter und Windfahnen.
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Die Gemeinde unterstützt private Restaurierungsvorhaben finanziell und investiert auch in die Renovation öffentlicher Gebäude. Ein besonderes «Baureglement für die Altstadtzonen» enthält für die eigentliche Altstadt, die Umgebung der Thurbrücke und das sogenannte «Schlössli» sehr strenge Vorschriften hinsichtlich der Erhaltung und Gestaltung der Bauten. Eine engere und weitere Umgebungsschutzzone sorgt für Rücksichtnahme auf das Stadtbild.
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Diemtigen hat durch eine konsequente Planung erreicht, dass das 130 km2 messende Gemeindegebiet vor Beeinträchtigungen weitgehend verschont geblieben ist. Dies war nicht einfach, weil in einem traditionellen Streusiedlungsgebiet, wie es das Diemtigtal darstellt, die Grundeigentümer im ganzen Gebiet verteilt sind und sich dementsprechend auch Wünsche nach Einzonung von Bauland ergeben können. Dieser Gefahr ist die Gemeinde begegnet, indem sie weiträumige Landschaftsschutzzonen ausschied, die Ferienhausgebiete rigoros einschränkte und auf wenige Stellen konzentrierte.
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Laufenburg ist im ISOS als Ortsbild von nationaler Bedeutung eingestuft, und die Gemeinde hat von sich aus Erhebliches zur Pflege des Ortsbildes geleistet durch Bereitstellung planerischer Grundlagen, durch Ausführung eigener Projekte wie auch durch Unterstützung entsprechender privater Vorhaben.
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Gründe für den Wakkerpreis waren einerseits die sorgfältige, integrale bauliche Erhaltung der Altstadt und deren Aufwertung als Lebensraum, andererseits die Zentrumsplanung in der näheren Umgebung. Aufgrund dieser Planung wurde ausserhalb der Altstadt, deren Bebauung aus dem 15. bis 19. Jahrhundert stammt, auch die Verbindung zwischen Altstadt und Bahnhof sukzessive zugunsten der Fussgänger vom Autoverkehr entlastet. Schutzzonen verschiedener Art rund um die Altstadt verhindern, dass diese durch beeinträchtigende Bauten verunstaltet wird.
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Die Auszeichnung gilt als Anerkennung der Anstrengungen, die historische Bausubstanz in einer stark industrialisierten Umgebung zu erhalten, durch eine gezielte Bodenpolitik und Dorfkernplanung eine gesunde Durchmischung traditioneller und neuzeitlicher Nutzungen zu gewährleisten, zeitgenössische Architektur mit den geschichtlich gewachsenen Strukturen zu verbinden sowie die Frei- und Strassenräume im Dorfzentrum lebensfreundlich zu gestalten.
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Aufgrund ihres beispielhaften Beitrages zur Verminderung der Abwanderung aus einer entvölkerungsgefährdeten Talschaft wurde die Gemeinde Avegno mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet. So wurden planerische, rechtliche und bauliche Massnahmen zur Erhaltung des traditionellen Ortsbildes beschlossen, die eine massvolle Entwicklung des Dorfes ermöglichten.
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Den Preis erhält Elm als Anerkennung für planerische, bauliche und rechtliche Massnahmen zum Schutz und zur rücksichtsvollen Entwicklung des Dorfes. Dazu gehören auch die beispielhafte Eingliederung moderner Gemeinschaftsbauten ins bestehende Orts- und Landschaftsbild und die Bemühungen der Dorfgemeinschaft, an einem intakten Lebensraum unbeirrt festzuhalten.
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Die Auszeichnung bestätigt die Stadt Solothurn in ihrem Bestreben, die Sanierung der Altstadt und die Weitergestaltung einer für Leben und Zusammenleben bestimmten Innenstadt fortzuführen, die Restaurierung wertvoller Einzelbauten ausserhalb der Kernzone zu fördern und die Erweiterung der Grünanlagen durchzuführen.
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Trotz der grossen finanziellen Opfer, welche die Bevölkerung für die Schutzbestrebungen bringen musste, hat sie es geschafft, die wertvollen Bauten zu sichern und zu renovieren. Im Vordergrund standen die öffentlichen Bauten, bis dann allmählich auch die privaten Umbauten und Renovationen begleitet und gefördert wurden.
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Dank einer ausserordentlich langsamen Bevölkerungsentwicklung im Laufe der vergangenen Jahrhunderte bietet Dardagny heute das beinahe unveränderte Bild eines Dorfs aus dem 18. Jahrhundert. Nichts stört das reizvolle Bild dieser Weinbauernsiedlung mit seinen lauschigen Winkeln und Gässchen. Der dörfliche Bauernhof ist charakterisiert durch die weiten Rundbogen seiner Toreinfahrten und die häufig anzutreffenden Freitreppen. Ganz besonders bestimmen Ausmasse und Baumaterialien den ländlichen Hoftyp von Dardagny.
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Als Kur- und Erholungsstätte spielt Gais eine wichtige Rolle, daher wird das Orts- und Landschaftsbild intakt erhalten. Das Baureglement ist weit über das Übliche hinaus darauf ausgerichet, die Eigenart und Schönheit des Bestehenden zu bewahren und Neues zuzulassen, wenn es sich ästhetisch befriedigend in den Gesamtrahmen einfügt.
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Die Heimatschutzgesellschaft Grüningen überwacht bauliche Veränderungen im Städtchen und dessen Umgebung und unterbreitet Vorschläge für Verbesserungen. Sie erwirbt, renoviert und veräussert Liegenschaften zur Sicherung des Ortsbildes, führt das Ortsmuseum, veranstaltet kulturelle Anlässe und gibt Publikationen heraus. Der Initiative ihres Vorstandes ist es zu verdanken, dass eine Reihe städtebaulich und historisch wichtige Bauten gerettet werden konnten.
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Das Dorf im Unterengadin kann sich rühmen, eines der charaktervollsten und besterhaltenen Ortsbilder der Schweiz zu besitzen. Keine Selbstverständlichkeit für eine Gemeinde, die zur Hauptsache von der kargen Berglandschaft und von einem bescheidenen Tourismus leben muss. Vor allem die Abwanderung der jungen Leute in die städtischen Agglomerationen des Unterlandes gehört zu den schwersten Problemen, mit denen das Dorf zu ringen hat.
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Das Städtchen hat seinen Charakter, seinen alten Baubestand und sein traditionelles Aussehen bewahrt. Unermüdlich und mit Erfolg sucht ein Altstadtkomitee die Bevölkerung über den Wert des Ortsbildes aufzuklären; es ist auch aktiv am Werk. Behörden und Bürgerschaft sind darauf bedacht, der Nachwelt das Siedlungsbild in unverfälschter Schönheit zu sichern.
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Auf einer in den See vorspringenden Halbinsel hat der alte Kern dieser waadtländischen Ortschaft, der sogenannte «bourg», ein geschlossenes Bild bewahrt, sowohl was die bescheidenen Strassenfronten und die einheitlichen ziegelgedeckten Dachflächen als auch was die Hauptgasse bis zum Stadttor anbelangt. Mit geeigneten gesetzlichen Massnahmen hat das Städtchen St. Prex seinen Charakter vorzüglich erhalten.
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Stein am Rhein hat zu einem aussergewöhnlichen, ja einzigartigen Stadtbild in beispielhafter Weise Sorge getragen. Wohl nirgends in der Schweiz und nur an sehr wenigen Orten in Europa finden sich auf engem Raum so viele hervorragende Einzelbauten. Von ganz besonderer Bedeutung ist das auf dem mittelalterlichen Grundriss gewachsene Stadtbild.