Baukultur von gestern, heute und morgen soll im allgemeinen Bewusstsein mehr Platz einnehmen. Deshalb setzt der Schweizer Heimatschutz auf die Stärkung der baukulturellen Bildung.

Fachwelt und Allgemeinheit sprechen oft unterschiedliche Sprachen. Wir tragen dazu bei, die verschiedenen Ansichten einander näher zu bringen. Dieser Dialog stellt einen Schlüssel dafür dar, dass eine Gesellschaft dem kulturellen und architektonischen Erbe den gebührenden Platz im öffentlichen Bewusstsein gibt und Teilhabe ermöglicht wird.

Täglich bewegen wir uns in öffentlichen Räumen, verweilen in Gärten und Parks, nutzen Wege und Strassen und halten uns in Gebäuden auf. Baukultur umfasst all diese Bereiche, betrifft alle Orte zum Leben – zum Wohnen, Erholen und Arbeiten. Deshalb müsste es selbstverständlich sein, sich mit der Baukultur so intensiv und so früh wie möglich zu beschäftigen. Das ist es jedoch nicht. Baukulturelle Bildung soll als gesamtgesellschaftliche Basisaufgabe erkannt und gefördert werden.

Mit dem Aufbau und dem Betrieb des Heimatschutzzentrums hat der Schweizer Heimatschutz ein einzigartiges Bildungszentrum für Baukultur geschaffen. Die innovativen Angebote vermögen im Bereich der baukulturellen Bildung und Vermittlung neue Impulse zu setzen. Aufbauend auf dem Erfahrungswissen der letzten Jahre, setzt der Schweizer Heimatschutz weiter auf die Stärkung der baukulturellen Bildung und die Vermittlung von Baukultur. Insbesondere Kinder und Jugendliche in der ganzen Schweiz sollen die Möglichkeit haben, Baukultur vor ihrer eigenen Haustür zu erleben und zu entdecken. 

Zentren

Heimatschutzzentrum

Mit dem Heimatschutzzentrum in der Villa Patumbah hat die Vermittlung von Baukultur einen festen Platz innerhalb der Aktivitäten des Schweizer Heimatschutzes. Unser Ziel ist es, bei Gross und Klein das Interesse und die Freude an Baukultur zu wecken.

Das Heimatschutzzentrum befindet sich im Erd- und Gartengeschoss der Villa Patumbah im Zürcher Seefeld. Es zeigt Ausstellungen und bietet Führungen, Theatertouren und Workshops für Kinder und Erwachsene rund um das Thema Baukultur an. Damit schärfen wir den Blick für das Kulturerbe und den gestalteten Lebensraum von heute.

Heimatschutzzentrum

Baukulturelle Bildung
im Heimatschutzzentrum in der Villa Patumbah (ZH)

Domaine de La Doges

Die Domaine de La Doges in la Tour-de-Peilz wurde 1997 der Sektion Waadt des Schweizer Heimatschutzes vermacht. Seit Anfang der 2000er-Jahre hat sie hier ihren Sitz. Das Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert zeigt zusammen mit dem Mobiliar und den Gegenständen, die zum täglichen Leben wohlhabender Familien aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert im Kanton Waadt gehörten, die Wohnkultur der vergangenen Jahrhunderte.

Durch verschiedene kulturelle Aktivitäten wird dieses wertvolle Erbe der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Neugierige und Liebhaber/innen der Geschichte, Kunst und Architektur werden jeden letzten Samstag im Monat in «La Doges» zu kostenlosen Führungen empfangen. «La Doges» ist zudem ein Treffpunkt für lokale und regionale Verbände zum Schutz des Kulturerbes.

La Doges

Baukulturelle Bildung
in der Domaine de La Doges in la Tour-de-Peilz (VD)

Laboratorio Paesaggio

Das Tessiner Laboratorio Paesaggio ist ein Sensibilisierungsprojekt der Fondazione Valle Bavona (FVB), das in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizer Heimatschutz erarbeitet wurde und von diesem wie auch dem Dipartimento del territorio des Kantons Tessin finanziell mitgetragen wird. Mit verschiedenen Bildungs- und Vermittlungsangeboten soll der Blick für die einzigartige Kulturlandschaft des Valle Bavona bei Gross und Klein geschärft werden.

Die lokale Bevölkerung, Schulen, Besucherinnen und Besucher sowie Gruppen erhalten die Möglichkeit, ihr Wissen über das Tal zu vertiefen, Hintergründe zu erfahren und zu verstehen, was es bedeutet, eine Kulturlandschaft zu bewahren und sanft weiterzuentwickeln. So wird die Bereitschaft für ein aktives Engagement gestärkt. Zur Erreichung seiner Ziele arbeitet das Laboratorio Paesaggio auch mit externen Fachleuten aus den Bereichen Natur und Biodiversität, Geschichte und Kultur, Architektur und Literatur zusammen.

Laboratorio Paesaggio

Baukulturelle Bildung
im Laboratorio Paesaggio im Valle Bavona (TI)

Quartierforscher:in

Unter dem Titel «Quartierforscher:in – ein Baukulturerlebnis für Schulen» entwickelt der Schweizer Heimatschutz mit Unterstützung des Bundesamtes für Kultur seit 2022 ein Bildungsangebot für die obligatorischen Schulen. Dabei wird das Quartier, also die unmittelbare Lebensumgebung der Kinder und Jugendlichen, zum ausserschulischen Lernort für Baukultur. 

Baukulturelle Bildung wird hier vor allem als Wahrnehmungsschule verstanden. Sie möchte Interesse wecken, den Blick auf die gebaute Umwelt schärfen, ein Grundwissen sowie ein Verständnis schaffen. Die Inhalte sind an die neuen Lehrpläne angebunden und bieten einen erlebnisorientierten Zugang. Die Entwicklung geeigneter Unterrichtsmaterialien, ein «Baukultur Erlebnis Kit» sowie der Aufbau eines Netzwerkes von Baukulturvermittlerinnen und -vermittlern bilden den Kern dieses Bildungsprojektes, das 2023 in ersten Pilotregionen realisiert werden wird. Dereinst sollen Lehrpersonen und Schulen das Angebot in der ganzen Schweiz unkompliziert online buchen können, sodass möglichst vielen Schulklassen von dem Angebot profitieren und einen Zugang zum Thema erhalten. 

Folgende Fördereinrichtungen unterstützen das Projekt «Quartierforscher:in. Ein Baukulturerlebnis für Schulen»: 

  • Bundesamt für Kultur
  • Art Mentor Foundation Lucerne
  • Sophie und Karl Binding Stiftung 
  • Fondation Sotto Voce
  • Stiftung Baukultur Schweiz
  • UBS Kulturstiftung 
  • Gottfried und Ursula Schäppi-Jecklin Stiftung
  • Kanton St. Gallen 
  • Kanton Appenzell Ausserrhoden
  • Kanton Thurgau
  • Metrohm Stiftung
  • Steinegg Stiftung Herisau
  • Lienhard-Stiftung
Info

Medienmitteilung vom 31. Mai 2022
Schüler:innen erkunden die Baukultur: Wie sieht’s denn hier aus?!

Unterrichtsmaterialien Schoggitaler

Mit den Schoggitaleraktionen von Pro Natura und Schweizer Heimatschutz wird nicht nur Geld für den guten Zweck gesammelt, sondern auch Vermittlungs- und Bildungsarbeit geleistet. Jede Taleraktion ist im jährlichen Wechsel einem Thema von Pro Natura oder Schweizer Heimatschutz gewidmet. 

Die Themen werden jeweils von Vermittlungs- und Bildungsangeboten auf verschiedenen Ebenen begleitet, die von Veranstaltungen, Tagungen und Führungen für Erwachsene bis zur konkreten Bildungsarbeit in den Schulklassen mittels umfangreicher didaktischer Materialien reichen.

Für die Durchführung der jährlichen Schoggitaleraktion erhalten Lehrpersonen Unterrichtsmaterialien zum jeweiligen Talerthema. Die Inhalte knüpfen an den neuen Lehrplan an und geben vielfältige Anregungen zur Umsetzung in der Schule.

Die Unterrichtsdossiers werden im jährlichen Wechsel von Pro Natura und Schweizer Heimatschutz erarbeitet und behandeln sowohl fächerübergreifende Themen der Baukultur als auch der Natur und Umwelt.

Talerthemen

Übersicht der Talerthemen von Pro Natura und Schweizer Heimatschutz von 1946 bis heute

Schoggitaler 2024

Unterrichtsposter Schoggitaler 2024
Lebensräume für Mensch und Natur

Schoggitaler 2022

Unterrichtsposter 50 Jahre Wakkerpreis
vgl. Arbeitsbogen «Ausgezeichnet!» (sh. unten)

Schoggitaler 2020

Landschaft braucht Pflege
Unterrichtshilfe 4. bis 6. Klasse

Schoggitaler 2018

Kulturerbe. Schau hin!
Unterrichtshilfe 4. bis 6. Klasse

Schoggitaler 2016

Gärten und Parks
Unterrichtshilfe 4. bis 6. Klasse

Schoggitaler 2014

Dorfplatz
Unterrichtshilfe 4. bis 6. Klasse

Arbeitsbogen «Ausgezeichnet!»

«Ausgezeichnet! Mein Wohnort und der Wakkerpreis». Ein Arbeitsbogen für Schüler*innen vom 4. bis zum 6. Schuljahr in den Wakkerpreisgemeinden

Seit 1972 wird der Wakkerpreis, eine Auszeichnung für vorbildliche Leistungen in der Ortsbild- und Siedlungsentwicklung vergeben. Anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums hat der Schweizer Heimatschutz das Thema «Wohnort und Wandel» in Form eines Arbeitsbogens auch für Schulen aufgearbeitet.

Mit dem Arbeitsbogen erkunden Schulklassen spielerisch ihren Wohnort. Sie begeben sich auf die Spuren von besonderen Häusern, Orten und Geschichten vor der Haustüre. Die Inhalte knüpfen an den Kompetenzbereich «Natur, Mensch und Gesellschaft» aus dem Lehrplan 21 an. Mit lustvollen Spielideen, kurzen Aufgaben und Ausflügen schärfen die Schüler:innen ihr Bewusstsein für ihre unmittelbare Umgebung.

Arbeitsbogen

«Ausgezeichnet!»
«Ausgezeichnet! Mein Wohnort und der Wakkerpreis». Ein Arbeitsbogen für Schüler*innen vom 4. bis zum 6. Schuljahr in den Wakkerpreisgemeinden

Klassensatz kostenlos bestellen:
Faltblatt (d, f oder i) inkl. Hinweise für Lehrpersonen

Jubiläum

50 Jahre Wakkerpreis
Informationen zum 50-Jahr-Jubiläum der Auszeichnung