Die stürmische Entwicklung im 20. Jahrhundert hat die Landschaft im Birstal stark geprägt. Im einst landwirtschaftlich geprägten Tal, in dem sich seit dem 19. Jahrhundert Industrie- und Gewerbebetriebe ansiedelten, breitete sich der Siedlungsteppich kontinuierlich aus, und Hochleistungsstrassen durchschnitten den Raum. Das Birstal entwickelte sich so zu einem wichtigen Teil des Metropolitanraums Basel – zu einer Agglomerationslandschaft mit grossen Herausforderungen und ebenso grossen Chancen für eine bauliche Weiterentwicklung.
Nach der Jahrtausendwende kamen die Gemeinden zur Überzeugung, dass auf diese negative Entwicklung in der Agglomeration nur gemeinsam positive Veränderungen herbeigeführt werden konnten. Pionierhafte Projekte zwischen mehreren Gemeinden wie etwa der «Birspark Landschaft» machten das Potenzial der stärkeren Zusammenarbeit deutlich. Die Gründung des Vereins Birsstadt im Jahr 2018 schuf schliesslich einen festen Rahmen zur Koordination der räumlichen Entwicklung.
Mitglieder des Vereins sind die neun Basellandschaftlichen Gemeinden Aesch, Arlesheim, Birsfelden, Duggingen, Grellingen, Muttenz, Münchenstein, Pfeffingen und Reinach sowie die Solothurner Gemeinde Dornach. Dass die Gemeinden den Verein finanzieren und die Gemeindepräsidien den Vorstand bilden, verdeutlicht den Willen zur Zusammenarbeit. Im Verein werden übergeordnete Strategien in den Bereichen Landschaft, Siedlung, Mobilität und Klimaadaption verhandelt, erarbeitet und gemeinsam gegen aussen vertreten. Durch den regelmässigen Austausch wird gleichzeitig der Wissenstransfer zwischen den Gemeinden gestärkt.
Drei wesentliche Elemente tragen zur gelungenen Reparatur des Agglomerationsraumes bei: die Aufwertung des Natur- und Lebensraums an der Birs, die sorgfältige Weiterentwicklung der bedeutenden Industrieareale sowie die Sicherung und Stärkung des reichen baukulturellen Erbes.
Der Schweizer Heimatschutz zeichnet den Verein Birsstadt mit dem Wakkerpreis 2024 aus. Der Zusammenschluss der Gemeinden Aesch, Arlesheim, Birsfelden, Dornach, Duggingen, Grellingen, Muttenz, Münchenstein, Pfeffingen und Reinach zeigt, dass Herausforderungen in Agglomerationen durch gemeinde- und kantonsübergreifende Zusammenarbeit besser gelöst werden können. Das gemeinsame Handeln fördert dabei die Baukultur von der grossmassstäblichen Planung bis zum konkreten Bauprojekt.
Stefan Kunz, Geschäftsführer Schweizer Heimatschutz,
stefan.kunz(at)heimatschutz.ch, Tel. 079 631 34 67
Myriam Perret, Projektleiterin Wakkerpreis, Schweizer Heimatschutz,
myriam.perret(at)heimatschutz.ch, Tel. 076 466 32 94
Gelgia Herzog, Geschäftsleiterin Verein Birsstadt
info(at)birsstadt.swiss, Tel. 079 777 42 99
Medienmitteilung vom 9. Januar 2024
Gemeinsam für hohe Baukultur: Wakkerpreis 2024 des Schweizer Heimatschutzes an den Verein Birsstadt
Bildmaterial zum Download (Gaëtan Bally/Keystone/Schweizer Heimatschutz)
Keystone (kostenpflichtig)
Preisübergabe am Wakkerpreisfest 2024
Am Samstag, 22. Juni 2024 findet das Wakkerpreisfest 2024 auf dem Domplatz in Arlesheim statt. Dort erfolgt die offizielle Preisübergabe durch den Schweizer Heimatschutz an den Verein Birsstadt. Im Anschluss ist die ganze Birsstadt-Bevölkerung eingeladen, dieses freudige Ereignis mit einem regionalen Unterhaltungsprogramm zu feiern.
Website des Vereins Birsstadt (https://birsstadt.swiss) und Medienmitteilung vom 9. Januar: Verein Birsstadt ausgezeichnet