Der Umbau stadtnaher, brachliegender Industrieareale ist ein wichtiger Teil des Baugeschehens in der Schweiz seit etwa 30 Jahren. In Zürich West dominierte lange Zeit die Maschinenindustrie. Besonders auf dem Maag-Areal am Bahnhof Hardbrücke zeugen heute noch die Maag-Hallen auf lebendige Art von der industriellen Vergangenheit. Bis 1910 baute hier die Firma Safir Automobile. Dann folgte die Max Maag Zahnräderfabrik, die Zahnräder für mächtige Getriebe von Zürich aus in die ganze Welt exportierte. 2004 zogen die letzten MAAG-Restbetriebe aus dem Maag-Areal. Auf der Grundlage der Sonderbauvorschriften Maag-Areal Plus begann die Transformation des Areals. Als letzte Zeugen der für die Entwicklung der Stadt Zürich wichtigen Epoche der Industrialisierung stehen heute noch das inventarisierte Gebäude K und ein Konglomerat dreier Hallen: die Lichthalle Maag (vormals Tonhalle Maag), die Härterei und das Maag-Theater. Als kulturelle Einrichtungen sind sie über Zürich West hinaus eine feste Grösse und tragen wesentlich zu einem lebendigen und durchmischten städtischen Quartier bei. Als umgenutzte Industriebauten lebt mit ihnen die Identität dieses Ortes weiter.
Aufgrund der aktuellen Planungen der Grundeigentümerin Swiss Prime Site mit dem jüngst entschiedenen Studienauftrag Maaglive ist der Fortbestand dieser baukulturell wertvollen Ensembles nicht mehr gewährleistet. Anstatt mit dem Bestand qualitätsvoll weiterzubauen, wie es das von der Jury zur Weiterbearbeitung empfohlene Projekt des französischen Architekturbüros Lacaton Vassal vorsieht, soll ein Neubauprojekt umgesetzt werden, das lediglich das im Inventar gelistete Gebäude K beibehält. Doch reicht der verbliebene Anteil an Bestandesbauten dann noch aus, um die Identität dieses für die Stadt Zürich wichtigen Ortes zu wahren? Der Stadtzürcher Heimatschutz SZH und der Zürcher Heimatschutz ZVH stellen dies in Frage und setzen sich deshalb für das hochwertige Weiterbauprojekt von Lacaton Vassal ein und damit für den Erhalt eines baukulturell wichtigen Industrieensembles.
Maag-Hallen
Hardstrasse 219
8005 Zürich
Petition «Retten wir die Maag Hallen»
Das Komitee «Retten wir Die Maag Hallen» überreicht dem Stadt- und Gemeinderat 10'000 Unterschriften. (31.8.2022)
Stoppt die Vorschlaghämmer!
In der Stadtplanung ist Verdichtung die Losung der Stunde. Überall wird abgerissen und neu gebaut. Jetzt rufen junge Architektinnen in Zürich zum Widerstand auf – endlich.
Antje Stahl, Republik (14.3.2022)
Neue Heimat
Der Zürcher Heimatschutz nimmt in seinem Jahresprogramm 2022 die Baukultur der 70er bis 90er Jahre in den Fokus. Und das Neujahrsblatt der stadtzürcher Sektion widmet sich der Diskussion ums Maag Areal.
Axel Simon, Hochparterre (31.1.2022)
Wie weiter in Zürich-West?
Mit dem Gebiet um die Hardbrücke hat Zürich ein gut erschlossenes Subzentrum. Pulsierender Nukleus sind die zu Kulturstätten umgenutzten ehemaligen Industriehallen der Zahnradfabrik Maag. In anderen Städten wäre ein solcher Ort heiss begehrt. In Zürich möchte man ihn nicht mal geschenkt.
Ausgabe TEC21 2022 3–4 und Editorial, 27.1.2022
Maag-Areal. Zürich West.
Neujahrsblatt 2022 des Stadtzürcher Heimatschutzes
Maag-Areal: Die letzten Zeugen der Industrialisierung in Zürich-West sollen nicht einfach verschwinden
Fabrikhallen auf dem Maag-Areal, mehrere grosse Wohnsiedlungen und beim Triemli sogar drei Hochhäuser sollen abgerissen werden. Nun wächst der Widerstand gegen dieses Zürcher Abbruchfieber.
Adi Kälin, Neue Zürcher Zeitung (30.12.2021)
Maag-Areal Zürich: Entscheid überdenken!
Daniel Kurz, Chefredaktor werk,bauen+wohnen (20.7.2021)
Retten, was zu retten ist
Der Studienauftrag für die Transformation des Maag-Areals in Zürich West ist entschieden. Entgegen der Empfehlung der Jury beschloss die Eigentümerin, die Eventhallen abzubrechen – ein unrühmliches Ende für einen urbanen Hotspot von nationaler Ausstrahlung.
Judith Solt, Chefredaktorin Tec21 (28.4.2021)