Vielfältige Landschaften, lebendige Bäche, fruchtbare Böden, eine reiche Baukultur: Vieles, was die Schweiz ausmacht, steht heute unter massivem Druck. Doch Politik und Behörden tun zu wenig, wenn es darum geht, diese Reichtümer und mit ihnen unsere Lebensgrundlagen für die Zukunft zu sichern. Das sagen Pro Natura, BirdLife Schweiz, die Stiftung Landschaftsschutz und der Schweizer Heimatschutz, unterstützt von weiteren Organisationen, und geben nun Gegensteuer: Heute haben sie die Biodiversitätsinitiative und die Landschaftsinitiative mit 108’112 respektive 105’234 beglaubigten Unterschriften in Bern der Bundeskanzlei überreicht. Symbolisch wurden die Unterschriftenkisten auf der Bundesterrasse zum Puzzle einer bunten und vielfältigen «Schweiz von morgen» gruppiert. Die Biodiversitätsinitiative will den Schutz der Natur, der Landschaft und des baukulturellen Erbes der Schweiz als gemeinsame Aufgabe von Bund und Kantonen stärken und erreichen, dass für die Sicherung der gefährdeten Biodiversität, der Lebensräume und der Artenvielfalt, endlich die erforderlichen Flächen und Mittel zur Verfügung stehen.
Die Landschaftsinitiative will dem im Gesetz längst verankerten, aber in Realität nicht respektierten Grundsatz der Trennung von Baugebiet und Nichtbaugebiet Nachdruck verleihen. Dem Bauen ausserhalb der Bauzonen sollen klare Grenzen gesetzt, die Zahl der Gebäude und die von ihnen in Anspruch genommene Fläche sollen plafoniert werden.
Lanciert wurden die beiden Initiativen Ende März 2019 von Pro Natura, BirdLife Schweiz, der Stiftung Landschaftsschutz und dem Schweizer Heimatschutz, unterstützt werden sie unter anderem von VCS, Alpeninitiative, Casafair, JagdSchweiz und weiteren Organisationen.
«Möchten Sie Ihre Ferien in charakterlosen Dörfern und zubetonierten Landschaften verbringen? Diesen Sommer genossen viele Menschen Natur, Landschaft und Baukultur in der Schweiz. Damit unsere identitätsstiftende Heimat auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt, verpflichten beide Initiativen Bund und Kantone, Landschaften und Baudenkmäler zu erhalten.»
Stefan Kunz, Geschäftsführer Schweizer Heimatschutz