Umwelt und Nachhaltigkeit

Vernehmlassung Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030: Die Baukultur fehlt

Der Schweizer Heimatschutz (SHS) begrüsst im Grundsatz den Entwurf zur Strategie Nachhaltige Entwicklung (SNE). Er bemängelt jedoch, dass die Strategie qualitativen und baukulturellen Aspekten wenig Beachtung schenkt. Eine Schwäche, zumal eine hohe Baukultur einen gewichtigen Beitrag an eine nachhaltige räumliche Entwicklung der Schweiz leistet.

Angesichts der immensen Bedeutung der Agenda 2030 und der Herausforderung, die darin formulierten 17 globalen Ziele zu erreichen, überzeugt der Entwurf des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) trotz richtiger Schwerpunktsetzung nicht. Die Strategie zeigt zu wenig, wie der nötige transformative Wandel angestossen und aktiv begleitet werden will. Insbesondere zu bemängeln ist, dass die einzelnen Sektoralpolitiken – anders als in der Einleitung suggeriert – primär im Status quo nebeneinandergestellt werden. Die Benennung von Synergien oder möglichen Interessenskonflikten ist nur sehr schwach ausgeprägt und schöpft die Möglichkeiten, die eine nationale Strategie bietet, zu wenig aus. Die einzelnen Ziele sind primär aus bestehenden Grundlagen übernommen, aber zu wenig auf ihr Zusammenwirken analysiert und fokussiert. 

Insgesamt stellt der SHS weiter fest, dass die SNE qualitativen und kulturellen Aspekten nur wenig Beachtung schenkt. Dem Grundgedanken einer langfristigen nationalen Strategie, die von einer ganzheitlichen Sicht getragen werden soll, wird dies nicht gerecht. So findet beispielsweise die im Februar 2020 vom Bundesrat verabschiedete Strategie Baukultur und damit verbundene Umsetzungsmassnahmen zur Förderung einer hohen Baukultur keinen Niederschlag. In Anbetracht der Bedeutung der Baukultur etwa für den Bereich der nachhaltigen Siedlungsentwicklung, der Raum- und Landschaftsplanung oder der Mobilität eine Schwäche, die es zu beheben gilt.

Die globale Nachhaltigkeitsagenda
Die Agenda 2030 ist eine der wichtigsten internationalen Vereinbarungen, die im vergangenen Jahrzehnt abgeschlossen wurden. 2015 von der UNO verabschiedet, soll sie das Handeln in allen Bereichen des menschlichen Lebens so verändern, dass die Welt im Jahr 2030 nachhaltiger und gerechter ist. Dazu richtet sich die Agenda 2030 an 17 Oberzielen (Sustainable Development Goals, SDGs) aus. Die Strategie Nachhaltige Entwicklung der Schweiz soll diese Agenda nun so in der Schweiz einführen, dass deren Ziele bis 2030 erreicht werden.

Kontakt

Stefan Kunz, Geschäftsführer Schweizer Heimatschutz, 079 631 34 67, stefan.kunz(at)heimatschutz.ch

Info

Medienmitteilung vom 18. Februar 2021
Vernehmlassung Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030: Die Baukultur fehlt

Mehr

Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030