Medienmitteilung

Kulturbotschaft 2021–2024: Parlament stärkt Baukultur

In der heutigen Sitzung des Ständerats wurde über die Förderung der Kultur in den Jahren 2021-2024 debattiert. Wie zuvor der Nationalrat entschied die kleine Kammer den Rahmenkredit im Rahmen der Kulturbotschaft 2021-2024 für die Baukultur um 20 Millionen Franken aufzustocken. Alliance Patrimoine begrüsst diesen Entscheid sehr. Die Stärkung des Bereichs Baukultur ist ein Bekenntnis für mehr Lebensqualität und Wohlbefinden in der Schweiz.

Die Mittel, die der Bund für die Restaurierung von Denkmälern und für archäologische Massnahmen einsetzt, sind seit Jahren rückläufig. Mit der Kulturbotschaft 2021-2024 werden sie zwar auf tiefem Niveau stabilisiert, die Mittel reichen jedoch nicht, um das Schweizer Kulturerbe zu erhalten. Gemäss Bundesrat wären über 100 Millionen Franken jährlich nötig, um massgebliche Verluste des baulichen und archäologischen Erbes der Schweiz zu verhindern (Quelle: Kulturbotschaft 2021-2024, S. 78).

Fehlende Mittel in der Denkmalpflege führen zu einem Aufschub von Arbeiten und zukünftigen Denkmalschäden, die entweder finanziell aufwändiger behoben werden müssen oder zum Totalverlust des Denkmals führen. Fehlende Mittel in der Archäologie führen zu einer höheren Belastung der Kantone. Ganz im Gegensatz zu den rückläufigen Mitteln nimmt der finanzielle Aufwand kontinuierlich zu, unter anderem wegen der Siedlungsverdichtung gegen Innen, einem steigenden Bedarf bei Kirchen und Klöstern und höheren Baukosten.

Mit dem Entscheid des Ständerats, der damit dem Entscheid des Nationalrats vom 7. September 2020 folgt, wird der Rahmenkredit für die Baukultur um jährlich 5 Millionen Franken angehoben – über die vier Jahre der Kulturbotschaft 2021-2024 kommt dies einer Aufstockung um 20 Millionen Franken auf 123,9 Millionen Franken gleich. Ein wichtiger Beitrag an eine nachhaltige, räumliche Entwicklung der Schweiz. 

Sehr willkommene Arbeit für regionale Bauunternehmen und Handwerksbetriebe

Für die lokale und regionale Bauwirtschaft sowie für kleinere Unternehmen im Bereich des Handwerks sind die Massnahmen an Denkmälern von grosser wirtschaftlicher Bedeutung – ein in die Denkmalpflege investierter Franken löst gegen 9 Franken weitere Investitionen aus. Dies ist gerade im Hinblick auf die wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit COVID-19 von Bedeutung. 

Beim Handwerk investieren wir in die Zukunft. Für den Tourismus zahlt es sich nun aus, dass wir unserem Kulturerbe Sorge tragen. Es sind unsere Kulturlandschaften, Denkmäler und die intakten historischen Ortsbilder, welche die Gäste aus dem In- und Ausland in unsere Feriendestinationen ziehen.


Alliance Patrimoine – Anwältin des kulturellen Erbes

Alliance Patrimoine setzt sich ein für den Erhalt und die Pflege des kulturellen Erbes der Schweiz. Sie ist ein Zusammenschluss von vier Organisationen mit 92'000 Mitgliedern: Archäologie Schweiz AS, Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Nationale Informationsstelle zum Kulturerbe NIKE sowie Schweizer Heimatschutz.

 

Für Fragen

Stefan Kunz, Geschäftsführer Schweizer Heimatschutz,
stefan.kunz(at)heimatschutz.ch / T 079 631 34 67