Medienmitteilung

Klimaoffensive Baukultur: Netto-Null braucht hohe Baukultur

Die wichtigsten Akteurinnen und Akteure in den Bereichen Kulturerbe, Architektur, Landschaftsarchitektur und Raumplanung der Schweiz lancieren die Klimaoffensive Baukultur: Gemeinsam setzen sie sich ein für das Netto-Null-Ziel und für qualitätsvolle und identitätsstiftende Lebensräume. Eine hohe Baukultur trägt entscheidend dazu bei, die Klimaziele zu erreichen. Die neue Klimaoffensive zeigt wie.

Der Klimawandel ist die grösste Herausforderung unserer Zeit. 2019 hat der Bundesrat entschieden, dass die Schweiz per 2050 das Netto-Null-Ziel erreichen soll. Der dramatische Verlust an Biodiversität ist die zweite zentrale Herausforderung der Gegenwart. Zwischen Klimaschutzmassnahmen, der Anpassung unseres Lebensraumes an die sich rasant verändernden klimatischen Bedingungen und der Förderung von Biodiversität bestehen enge Zusammenhänge.

Das Bauen und die Nutzung des Gebauten tragen massgeblich zu grossem Ressourcenverbrauch und hohem CO2-Ausstoss bei (siehe Infobox). Wie das Netto-Null-Ziel im Zusammenspiel der Anliegen für Klima, Biodiversität und Baukultur in der Schweiz erreicht werden kann, zeigt die Klimaoffensive Baukultur auf: www.klimaoffensive.ch

Klimaschutz braucht eine hohe Baukultur

Hohe Baukultur führt zu lebenswerten Siedlungen, sie befördert den sozialen Austausch und den Gemeinsinn. Sorgfältige Instandsetzungen und qualitätsvolles Neues, vielfältige Freiräume sowie intakte Ensembles und intakte Landschaften steigern das Wohlbefinden.

Heute dominieren in der Klimadebatte technische und ökonomische Aspekte. Die Klimaoffensive zeigt auf, dass Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Karbonneutralität auch mit hoher Baukultur erreicht werden und darüber hinaus ein sozialer und kultureller Mehrwert entsteht. Ein grösseres Bewusstsein für baukulturelle Werte wird durch die stärkere interdisziplinäre und sektorübergreifende Zusammenarbeit geschaffen. 

Mit der richtigen Strategie und einer guten Planung kann die Bewahrung des Kulturerbes, der Umgang mit dem Bestand und das zeitgenössische Bauen mit dem Ziel Netto-Null als Teil eines umfassenden Qualitätsbegriffs des gesamten Raums erreicht werden. 

Zusammenschluss für Klima, Biodiversität und Baukultur

Mit der Klimaoffensive Baukultur engagieren sich mit der Unterstützung des Bundesamtes für Baukultur (BAK) wichtige Akteurinnen und Akteure der öffentlichen Hand, der Berufsorganisationen und der Zivilgesellschaft fortan für Klimaschutz, Klimaanpassung und Biodiversität mittels hoher Baukultur. Die Klimaoffensive Baukultur wird wissenschaftliche Studien, konkrete Anwendungsbeispiele und Lösungen bereitstellen. Dem Wissensaufbau folgt die Wissensvermittlung in alle relevanten Politikfeldern und Disziplinen. 

Die beteiligten Verbände und Organisationen sind: Archäologie Schweiz (AS), Bund Schweizer Architekten (BSA), Bund Schweizer Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten (BSLA), Domus Antiqua Helvetica (DAH), EspaceSuisse – Verband für Raumplanung, Professur für Konstruktionserbe und Denkmalpflege der ETH Zürich, ICOMOS Suisse, Konferenz der Schweizer Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger (KSD), Nationale Informationsstelle zum Kulturerbe (NIKE), Schweizer Heimatschutz (SHS), Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein (SIA), Stiftung Natur & Wirtschaft. 
 

Ressourcen schonen
In Baustoffen und -materialien steckt sogenannte graue Energie, also die zur Rohstoffgewinnung, Herstellung, Verarbeitung und Entsorgung erforderliche, nicht erneuerbare Primärenergie einschliesslich der Transporte. Wird diese mit der verursachten Betriebsenergie über die Lebensdauer eines Gebäudes verglichen, wird deutlich, wie immens der Anteil an grauer Energie tatsächlich ist. Und es wird klar: Ressourcen schonen ist oberstes Gebot für klimafreundliches Bauen und das Netto-Null-Ziel.

 

Info

Weitere Auskünfte:

Stefan Kunz, Geschäftsführer Schweizer Heimatschutz, 079 631 34 67

Adrian Altenburger, Vizepräsident SIA, 078 833 93 71

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Medienmitteilung vom 24. Juni 2021