«Der Bundesrat anerkennt den dringenden Handlungsbedarf zur Rettung unseres Natur- und Kulturerbes, das ist ein wichtiger erster Schritt», betont Raffael Ayé vom Trägerverein. Die Initiant:innen begrüssen insbesondere, dass die Ökologische Infrastruktur im Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG) verankert wird und dass Wert auf eine hochwertige Baukultur gelegt wird. Positiv werten die Initiant:innen auch, dass die Kantone bei der Sicherung der Biodiversität besser unterstützt werden.
Um die Biodiversitätskrise zu lösen, ist der Gegenvorschlag jedoch unzureichend. Die Schweiz braucht mehr Flächen für die Biodiversität, die in der Ökologischen Infrastruktur gesichert und vernetzt werden. Zudem sind die in der Vernehmlassung vorgesehenen Fischschutzgebiete wieder aufzunehmen. Auch was die finanziellen Mittel betrifft, ist der Vorschlag des Bundesrates ungenügend. Denn die vorgeschlagenen 100 Millionen Franken reichen nicht einmal für den Unterhalt der wertvollsten Naturflächen der Schweiz, die gerade einmal zwei Prozent der Landesfläche ausmachen. Stefan Kunz vom Trägerverein ergänzt: «Dabei sind die Gelder des Bundes für Natur- und Landschaftsschutz gut investiertes Geld», denn sie kommen der Schweizer Wirtschaft und insbesondere dem lokalen Gewerbe zugute. Sie fliessen bereits heute zu rund 40 Prozent in die Landwirtschaft, zu gut 20 Prozent in die Bauwirtschaft und zu rund 40 Prozent in Planungsbüros, Forstbetriebe und Unterhaltsfirmen.
«Nur mit deutlichen Verbesserungen des Gegenvorschlags des Bundesrates können wir unsere Natur, unsere Landschaften und unser baukulturelles Erbe, die unsere Schweizer Identität prägen, erhalten», erinnert Urs Leugger-Eggimann vom Trägerverein.
Die Biodiversitätsinitiative sichert die Vielfalt in der Natur, der Landschaft und der Baukultur. Dazu fordert sie mehr Geld und Fläche für die Biodiversität und verankert einen stärkeren Schutz von Landschaft und baukulturellem Erbe in der Verfassung.
Unsere Natur, unsere Landschaften und unser baukulturelles Erbe sind unersetzlich. Alle drei sind heute in der Schweiz stark gefährdet:
Dieser Verlust ist oft unumkehrbar. Wenn eine Art ausstirbt, wenn eine Landschaft verunstaltet und banal wird, wenn ein historisches Bauwerk zerstört wird, erleben sie keine Wiederauferstehung. Die heutigen Planungsinstrumente und Investitionen reichen nicht aus, um die fortschreitende Verarmung aufzuhalten. Ein breites Bündnis von Organisationen aus Landwirtschaft, Wald, Jagd, Fischerei, Pärken, Forschung und Naturschutz unterstützt die Biodiversitätsinitiative – damit auch unsere Kinder die Schönheit der Schweiz erleben!
Stefan Kunz, Geschäftsführer Schweizer Heimatschutz: T 079 631 34 67
Raffael Ayé, Geschäftsführer BirdLife Schweiz: T 076 308 66 84
Franziska Grossenbacher, Stv. Geschäftsleiterin Stiftung Landschaftsschutz Schweiz: T 076 304 43 58
Urs Leugger-Eggimann, Zentralsekretär Pro Natura: T 079 509 35 49
Eidgenössische Volksinitiative «Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft (Biodiversitätsinitiative)»
www.biodiversitaetsinitiative.ch