Medienmitteilung

Frontalangriff auf den Natur- und Heimatschutz

Die ständerätliche Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie UREK stellt mit ihrem heute kommunizierten Vorschlag zur Änderung des Energiegesetzes (EnG) und des Stromversorgungsgesetzes (StromVG) «Sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien» (21.047) Jahrzehnte massvoller Umwelt-, Natur- und Heimatschutzpolitik in Frage. Der Schweizer Heimatschutz ruft zur Vernunft auf. Klimawandel und Biodiversitätskrise dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Basierend auf der Vorlage des Bundesrates vom 18. Juni 2021 hat die Kommission in den vergangenen 12 Monaten an Lösungen für eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien gearbeitet. Die heute präsentierten Vorschläge stellen einen Frontalangriff auf die Umwelt-, Natur- und Heimatschutzpolitik dar. 

Mit dem Vorschlag der Kommission wird das bewährte und ausgewogene Instrument der Interessenabwägung zwischen Nutz- und Schutzinteressen zugunsten der Energieproduktion aufgehoben. Es wird über viele Jahre nachhaltig möglich sein, Landschaften oder Ortsbilder von nationaler Bedeutung ohne Einschränkung durch den Bau von Energieanlagen zu beeinträchtigen. Der Schutz der Biotope von nationaler Bedeutung wird aus dem Energiegesetz gestrichen. Auch sollen die für das Überleben der Wassertiere- und Pflanzen zwingend notwendigen Restwassermengen bei Wasserkraftanlagen bis 2035 suspendiert werden. 

Die Vorlage ist aus Sicht des Natur- und Heimatschutzes masslos und weit entfernt von einer innovativen Energiepolitik. Der Konfrontationskurs wird den dringend notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien verlangsamen oder gar blockieren. 

Der Schweizer Heimatschutz bietet Hand für kurzfristige Lösungen, um die aktuellen, grossen Herausforderungen in der Energieversorgungskrise zu lösen. Gemeinsam mit den wichtigsten Akteurinnen und Akteuren in den Bereichen Ingenieurwesen, Architektur, Kulturerbe, Landschaftsarchitektur und Raumplanung der Schweiz setzt sich der Schweizer Heimatschutz zudem mit der «Klimaoffensive Baukultur» für das Netto-Null-Ziel und für qualitätsvolle und identitätsstiftende Lebensräume ein. Der Heimatschutz ruft den Ständerat auf, die untauglichen Vorschläge der Kommission zu korrigieren und zielführende Lösungen zu entwickeln. 

Kontakt

Stefan Kunz, Geschäftsführer Schweizer Heimatschutz, 
T 044 254 57 00, stefan.kunz(at)heimatschutz.ch

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Medienmitteilung vom 9. September 2022
Mantelerlass «Sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien» (21.047): Frontalangriff auf den Natur- und Heimatschutz

Klimaoffensive

Klimaoffensive Baukultur
Zwischen Klimaschutz, Baukultur und Biodiversität gibt es kein Entweder-oder. Die Organisationen der Klimaoffensive Baukultur setzen sich für das Ziel Netto-Null bis 2050 ein.