Medienmitteilung
Biodiversität
 

Bundesrat und Parlament müssen nun unsere Lebensgrundlagen auf Basis der bestehenden Gesetze schützen

Mehr als ein Drittel der Arten sind gefährdet oder bereits ausgestorben. Die Hälfte der Lebensräume sind gefährdet. Die aktuellen Massnahmen reichen nicht aus, um die Biodiversität in der Schweiz zu sichern. Auch die Wissenschaft bestätigt den dringenden Handlungsbedarf für die Sicherung und Förderung unserer Lebensgrundlagen. Nach ihren Versprechungen während der Abstimmungskampagne stehen Bundesrat und Parlament in der Pflicht, die Biodiversität in der Schweiz auf Basis der bestehenden Gesetze zu erhalten und wo nötig wiederherzustellen. Der nächste Schritt ist, dass der Bundesrat einen wirksamen zweiten Aktionsplan Biodiversität beschliesst.

Die Biodiversität in der Schweiz ist stark gefährdet. Aber die bisherigen Massnahmen reichen nicht aus, um die Vielfalt von Arten und Lebensräumen zu erhalten. Damit sind Ökosystemleistungen wie sauberes Wasser, fruchtbare Böden, Bestäubung sowie Schutz vor Hochwasser und Hitzeperioden gefährdet. Die Lasten für kommende Generationen werden immer grösser. 
 

Die Bevölkerung macht sich Sorgen um die Biodiversität in der Schweiz 

In den letzten Monaten wurde der Zustand der Biodiversität breit diskutiert und das Bewusstsein für den dringenden Handlungsbedarf geschärft. Urs Leugger-Eggimann, Präsident Trägerverein, Geschäftsleiter Pro Natura, betont «Die Diskussion um die Biodiversitätsinitiative hat das Thema fest in der politischen Agenda der Schweiz verankert. Es bewegt die Bevölkerung stark.»  

71 % der Menschen in der Schweiz sagen, dass die Folgen der Zerstörung unserer Natur für Gesundheit, Wirtschaft und nachfolgende Generationen gravierend sind. Diese Sorgen sind berechtigt. Zahlreiche Berichte des Bundesamtes für Umwelt und wissenschaftliche Studien zeigen den dringenden Handlungsbedarf (BAFU, «Zustand der Biodiverstität in der Schweiz»; Bundesrat, Bericht «Umwelt 2022»; Forum Biodiversität Schweiz, «Antworten der Wissenschaft auf häufige Fragen zur Biodiversität»). 
 

Beispielsloser wissenschaftlicher Konsens 

Über 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler betonen in einer gemeinsamen Stellungnahme den grossen Bedarf für rasche und wirksame Massnahmen zur Sicherung und zur Förderung der Biodiversität – ein beispielloses Zeichen wissenschaftlichen Konsenses in der Schweiz. 

«Wir werden uns auch in Zukunft für eine faktenbasierte, respektvolle und lösungsorientierte Debatte stark machen», sagt Franziska Grossenbacher, Stv. Geschäftsleiterin Stiftung Landschaftsschutz Schweiz. «Biodiversität ist die Grundlage unseres Lebens – die Umweltverbände werden sich weiter für ihren Schutz zu engagieren.» 
 

Die Verantwortung liegt nun bei Bundesrat und Parlament 

Sowohl der Bundesrat als auch die Gegnerinnen und Gegner der Initiative betonten in der Abstimmungsdebatte, wie wichtig die Biodiversität ist. Sie wiederholten stets, dass der Schutz unserer Lebensgrundlagen mit der heutigen Gesetzgebung sichergestellt werden könne. Dies überzeugte die Mehrheit der Stimmbevölkerung. 

«Bundesrat und Parlament sind verpflichtet, ihre Versprechen gegenüber der Bevölkerung einzulösen und die Umsetzung wirksamer Massnahmen unverzüglich in Angriff zu nehmen», sagt Raffael Ayé, Geschäftsführer BirdLife Schweiz, «unter anderem mit einem wirksamen Aktionsplan Biodiversität und höherer Qualität auf bestehenden Schutzflächen.» 
 

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Bundesrat und Parlament müssen nun unsere Lebensgrundlagen auf Basis der bestehenden Gesetze schützen
Medienmitteilung des Trägervereins der Biodiversitätsinitiative, 22. September 2024