Schulthess Gartenpreis 2023 an die Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege von ICOMOS Suisse

Über 200 Freiwillige haben in jahrelanger Arbeit 30'000 wertvolle Frei- und Grünräume in allen Dörfern und Städten der Schweiz systematisch erfasst. Der Schweizer Heimatschutz nimmt das Jubiläum seines Schulthess Gartenpreises zum Anlass, diese Arbeit zu würdigen und auf den Wert von historischen Gärten aufmerksam zu machen.

Historische Gärten sind wahre Alleskönner: Sie sind gut fürs Klima, bieten Raum für Biodiversität und sorgen für Siedlungs- und Lebensqualität. Weil vielerorts verbindliche Inventare für Gärten und Freiräume fehlen, gehen ihre Qualitäten bei der Verdichtung allzu oft vergessen und verschwinden.

Die Sorge um den Verlust von historischen Gärten und Anlagen führte 1992 zur Gründung der Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege von ICOMOS Suisse. Kühn war der Plan, in Freiwilligenarbeit sämtliche Dörfer und Städte der Schweiz auf wertvolle Gärten und Anlagen zu durchforsten. Mehr als 200 Personen haben innert 20 Jahren rund 30'000 Objekte systematisch auf Inventarblättern und in Listen erfasst. 

Mit dem Abschluss der Listenerfassung 2014 veröffentlichten das Bundesamt für Kultur und ICOMOS Suisse einen Leitfaden, wie Gartendenkmäler verbindlich in Planungen aufgenommen werden können. Das gewaltige Stück Freiwilligenarbeit wurde in einer Datenbank öffentlich und kostenlos verfügbar gemacht. Die Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege engagiert sich – bis heute im Ehrenamt – für die Ausbildung von Fachleuten, betreibt eine Auskunftsstelle und veröffentlicht verschiedene Publikationen.  

Auch nach 30 Jahren Arbeit ist der eingeschlagene Weg nicht abgeschlossen: In grösseren, stark verdichteten Städten hat sich die Gartendenkmalpflege etabliert. Dort, wo die Verdichtung heute zuschlägt, ist das gärtnerische Erbe als wichtiges Element für die qualitätsvolle Siedlungsentwicklung hingegen noch kaum verankert.

Der Schweizer Heimatschutz nimmt das 25-Jahr-Jubiläum des Schulthess Gartenpreises zum Anlass, die immense Leistung der Freiwilligenarbeit der Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege von ICOMOS Suisse zu würdigen. Damit verbunden ist der Aufruf, das wertvolle Erbe der Gartenkultur stärker in Planungen aller Art zu integrieren. Für mehr Lebensqualität vor Ort.

Die Preisverleihung findet am Samstag, 19. August in Thun BE statt.



Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege ICOMOS Suisse

Die Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege von ICOMOS Suisse, bestehend aus Fachleuten aus Lehre, Forschung und Praxis, ist unabhängig und berät Eigentümerschaften und Behörden in allen Fragen der Gartendenkmalpflege. Sie ist 1992 gegründet worden, um eine schweizweite Liste über potentielle schutzwürdige historische Gartenanlagen zu erstellen. Diese ICOMOS-Liste historischer Gärten und Anlagen ist 2014 abgeschlossen worden und öffentlich zugänglich.

Die Arbeitsgruppe kann auf Anfrage Kurzgutachten erstellen, verfasst Grundlagenpapiere und nimmt Stellung zu aktuellen Fragen der Gartendenkmalpflege. Weiter fördert die Arbeitsgruppe die Forschung zu einzelnen Themen der Gartengeschichte mit der Publikationsreihe «Gartenwege der Schweiz». Als neues Projekt wird ein Weiterbildungsmodul für Gärtner und Gärtnerinnen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen erarbeitet.

Weitere Informationen: www.icomos.ch 

Für weitere Auskünfte

Patrick Schoeck, Leiter Baukultur, Schweizer Heimatschutz
079 758 50 60 / patrick.schoeck(at)heimatschutz.ch

Brigitte Frei-Heitz, Vorsitzende der Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege ICOMOS Suisse, 061 552 55 75 / brigitte.frei-heitz(at)bl.ch 

Preisverleihung

Feiern Sie mit uns!
2023 feiert der Schulthess Gartenpreis sein 25-Jahr-Jubiläum. Im Jubiläumsjahr zeichnet der Schweizer Heimatschutz die Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege ICOMOS Suisse mit dem Schulthess Gartenpreis 2023 aus. Die Preisverleihung findet am 19. August 2023 in Thun BE statt. Bitte melden Sie sich hier an.

Medienmitteilung

25 Jahre Schulthess Gartenpreis im Zeichen der Freiwilligenarbeit: Schulthess Gartenpreis 2023 an die Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege von ICOMOS Suisse
Medienmitteilung vom 5. Juli 2023

Begleitpublikation

Begleitpublikation zum Schulthess Gartenpreis 2023
Die informative und reich bebilderte Publikation zum diesjährigen Schulthess Gartenpreis kann unter www.heimatschutz.ch/shop bestellt werden (CHF 10.-, für Mitglieder des Heimatschutzes CHF 5.-).

Fotos

Bilder zum Download (OneDrive)
Fotos: Noah Santer, Schweizer Heimatschutz

Über den Schulthess Gartenpreis

Der Schweizer Heimatschutz verleiht seit 1998 den Schulthess Gartenpreis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Gartenkultur. Ausgezeichnet werden können die Erhaltung und Pflege historisch wertvoller Gärten und Parkanlagen sowie die Realisierung von besonders qualitätsvollen zeitgenössischen Grünanlagen. Die Preissumme beträgt CHF 25’000.–. Grosszügiger Stifter ist das Ehepaar Dr. Georg und Marianne von Schulthess-Schweizer aus Rheinfelden.  

Kommission

Über den jeweiligen Preisträger entscheidet die Konferenz der Präsidentinnen und Präsidenten des Schweizer Heimatschutzes auf Antrag des Vorstands. Die Kommission Schulthess Gartenpreis empfiehlt den jeweiligen Preisträger zuhanden des Vorstands.

Mitglieder der Kommission Schulthess Gartenpreis

Claudia Moll, Dr.sc. ETH, Landschaftsarchitektin, Zürich (Präsidentin)
Sophie Agata Ambroise, architecte-paysagiste, Lugano
Isabel Schmid, Architektin, Bern
Marco Rampini, architecte, Genève
Maurus Schifferli, Landschaftsarchitekt, Trub BE
Michael Steiner, Leiter Gestaltung Grünanlagen, Stadtgrün Bern

Kriterien

Mit dem Schulthess Gartenpreis des Schweizer Heimatschutzes werden herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Gartenkultur gewürdigt. Kandidaten für die Auszeichnung müssen folgende Kriterien erfüllen:

Kriterien für den Schulthess Gartenpreis

Ausgezeichnet werden herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Gartenkultur, insbesondere:

1. Erhaltung und Pflege historisch wertvoller Gärten und Parkanlagen
2. Realisierung besonders qualitätsvoller, zeitgenössischer Grünanlagen

Gewürdigt werden gestalterische und botanische Gesichtspunkte. Im Zentrum der Auszeichnung soll nicht in erster Linie die Anlage selber, sondern die Anstrengung zu deren Erkennung, Erhaltung oder Realisierung stehen.

Der Preis möchte nicht nur vergangene Leistungen belohnen, sondern auch zukunftsgerichtete Wirkung erzeugen. Mögliche Preisträger sind Gemeinden, Institutionen oder auch Privatpersonen. Gewürdigt wird eine in der Schweiz situierte oder die Schweiz betreffende Leistung. 

Übersicht

Der Schweizer Heimatschutz vergibt den Schulthess Gartenpreis seit 1998. Eine Übersicht der bisherigen Preisträger von der Stiftung «Archiv für die Schweizer Gartenarchitektur und Landschaftsplanung» in Rapperswil» (1998) bis zur Associazione dei castanicoltori della Svizzera italiana (2022).

Die bisherigen Schulthess Gartenpreise

2022: Associazione dei castanicoltori della Svizzera italiana

Ohne intensive Pflege werden Kastanienhaine nach wenigen Jahren zu dichtem Wald. Für den Erhalt des traditionsreichen Kulturerbes engagieren sich zahlreiche Personen, öffentliche Institutionen und Unternehmen. Der Schweizer Heimatschutz würdigt mit dem Schulthess Gartenpreis 2022 die Associazione dei castanicoltori della Svizzera italiana, die seit 1999 diese Kräfte bündelt und vernetzt.

2021: Stiftung ProSpecieRara

Seit 1982 setzt sich die Stiftung ProSpecieRara für den Erhalt der Sorten- und Artenvielfalt ein – in der Schweiz und international. Mit einem breiten Netzwerk aus engagierten Personen leistet die Stiftung damit einen unschätzbaren Beitrag an die Pflege einer reichen Gartenkultur und an eine grosse Artenvielfalt.

2020: Fluss- und Seeufer in der Stadt Zürich

Stadt und Kanton Zürich werden vom Schweizer Heimatschutz für die gemeinsame Pflege und Weiterentwicklung der Fluss- und Seeufer in der Stadt Zürich ausgezeichnet. Die vorbildliche Zusammenarbeit schafft Freiräume mit hoher Qualität für Mensch und Natur.

2019: Jardin botanique alpin in Meyrin

Der Schweizer Heimatschutz zeichnet den Jardin botanique alpin in Meyrin (GE) mit dem Schulthess Gartenpreis 2019 aus. Den Preis nimmt die Gemeinde Meyrin als Eigentümerin entgegen, die den Garten seit 2015 mit sorgfältigen Interventionen zum lebendigen Treffpunkt und Ruhepol mitten in der Genfer Agglomeration gemacht hat.

2018: Gärten auf dem Ballenberg

Das Freilichtmuseum Ballenberg engagiert sich seit seiner Gründung für die sorgfältige Pflege und die aktive Vermittlung der traditionellen Garten- und Landschaftskultur. Der Schweizer Heimatschutz würdigt das langjährige Engagement für dieses bedeutende Schweizer Kulturerbe im Kulturerbejahr 2018 mit dem Schulthess Gartenpreis.

2017: Murg-Auen-Park in Frauenfeld

Der Murg-Auen-Park verwandelte ein Reststück alter Flusslandschaft vom Militärgebiet in einen städtischen Freiraum, der Mensch und Natur gleichermassen offensteht. Der Schweizer Heimatschutz würdigt das feinsinnige Projekt und das dahinterstehende langjährige Engagement vor Ort mit dem Schulthess Gartenpreis 2017.

2016: Ballypark und die Solothurner Gemeinden Schönenwerd, Gretzenbach und Niedergösgen

Der Ballypark in Schönenwerd ist ein Industrie- und Gartendenkmal sowie ein wertvoller Freiraum mitten im Mittelland – direkt an der Bahnstrecke von Aarau nach Olten. Der Schweizer Heimatschutz würdigt mit dem Schulthess Gartenpreis 2016 das grosse Engagement der drei Gemeinden im Solothurner Niederamt für den Erhalt der einzigartigen Parkanlage.

2015: Gemeinsam genutzte Pflanzgärten der Stadt Lausanne

In den Städten hält der Wunsch nach selbst gezogenem Gemüse und gärtnerischen Experimenten an. Wie «Urban Gardening» funktioniert und einen gesellschaftlichen Mehrwert schafft, zeigt die Stadt Lausanne seit 1996 vorbildlich. Der Schweizer Heimatschutz würdigt mit dem Schulthess Gartenpreis 2015 das langfristige Engagement für die «Plantages», das die Teilhabe an Gärten und die Verantwortung für das Grün fördert.

2014: Stadt Uster

Die Stadt Uster zeigt vorbildlich, wie eine langfristige Planung und Umsetzung von Grünräumen eine neue städtebauliche Dichte erzeugt. Herzstück dieser Entwicklung ist der Aabach, der sich schrittweise vom Industriekanal in eine Parklandschaft verwandelte. Der Schweizer Heimatschutz würdigt das Engagement der Stadt Uster mit dem Schulthess Gartenpreis 2014, der erstmals an eine Gemeinde geht.

2013: Erlenmattpark in Basel

Der Kanton Basel-Stadt nutzt seit mehreren Jahren das Instrument der Abgabe auf Planungsgewinnen. Der Erlenmattpark, ein Projekt von Raymond Vogel Landschaften AG, zeigt, wie diese neuen finanziellen Möglichkeiten zu einer gemeinschaftlichen und qualitätsvollen Entwicklung von Freiräumen beitragen.

2012: Groupement Superpositions: Revitalisierung der Aire-Flusslandschaft

Die Anforderungen bei der Umgestaltung von Flussläufen sind enorm und verlangen nach einer intensiven Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Ansprüchen von Nutzenden und Anrainern. Das Groupement Superpositions hat mit ihrem interdisziplinären Ansatz bei der Revitalisierung der Aire im Kanton Genf neue Massstäbe gesetzt. Der Schweizer Heimatschutz würdigt dieses vorbildliche Projekt mit dem Schulthess Gartenpreis 2012.

2011: Rotzler Krebs Landschaftsarchitekten

Mit der Neugestaltung des Brühlgutparks in Winterthur hat das stark belastete Quartier Tössfeld eine grüne Oase erhalten. Die präzise Arbeit des Winterthurer Büros Rotzler Krebs Landschaftsarchitekten verbindet auf subtile Weise unterschiedliche Nutzungen und verknüpft gekonnt den vorhandenen Bestand mit neu eingefügten Elementen zu einem wegweisenden Grünraum in einem städtischen Gebiet, das starken Transformationsprozessen unterworfen ist. Der Schweizer Heimatschutz zeichnet dieses gelungene Stück Landschaftsarchitektur mit dem Schulthess Gartenpreis 2011 aus.

2010: Büro Vogt Landschaftsarchitekten

Mit dem Schulthess-Gartenpreis 2010 setzt der Schweizer Heimatschutz einen Schwerpunkt in der zeitgenössischen Landschaftsarchitektur. Ausgezeichnet werden das Büro Vogt Landschaftsarchitekten und zwei seiner Arbeiten, die sogenannten «Blumenberge» in St. Gallen und ein kleiner Platz in Zürich. Die beiden Anlagen stehen exemplarisch für das vielfältige Schaffen des Zürcher Büros. Sie zeigen die Bandbreite heutiger Landschaftsarchitektur, von der Gartengestaltung bis zur Pflege des städtischen Raums.

2009: Salis-Gärten im Bergell

Der Garten der Casa Battista in Soglio stammt aus den Jahren 1630/1701. Die Anlage wird geprägt durch kunstvoll geschnittene Buchshecken, welche dem Garten eine klare Ordnung verleihen. Die Anlage in Bondo ist etwas jünger (1766/1776) und gekennzeichnet durch die untrennbare Einheit zwischen Palazzo und Garten. Beide Gärten sind historisch wertvolle Anlagen und wurden in den letzten Jahren dank dem Engagement der Besitzer sorgfältig gepflegt. Gartendenkmalpfle­gerische Erhaltungsmassnahmen und sanfte gärtnerische Erneuerungen ergänzen sich in idealer Weise und schaffen eine neue Harmonie. Mit der Auszeichnung macht der Schweizer Heimatschutz auch auf das reiche gartenkulturelle Erbe im Bergell aufmerksam.

2008: Wädenswil

Der zehnte Schulthess-Gartenpreis des Schweizer Heimatschutzes würdigt eine besondere Leistung auf dem Gebiet der angewandten Forschung. Ausgezeichnet wird das Zentrum Urbaner Gartenbau der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wädenswil (ZHAW). Das Zentrum analysiert die Wechselwirkungen zwischen Mensch, Pflanze und Umwelt und entwickelt Methoden, um den Grünräumen im städtischen Umfeld wieder mehr gärtnerische Qualität zu verleihen. Mit der Forschung zwischen Ökologie, Ökonomie und Ästhetik leistet das Zentrum Pionierarbeit in einem Gebiet, das noch viel zu wenig beachtet wird.

2007: Champex

Im Jahr 2007 wurde der Alpengarten Flore Alpe in Champex (VS) mit dem Schulthess-Gartenpreis ausgezeichnet. Seit 82 Jahren wird diese schöne Anlage mit grosser Konstanz gepflegt. 1925 als privater Garten angelegt, hat sich Flore-Alpe im Laufe der Zeit zu einem botanischen Kunstwerk entwickelt. Diese Verbindung von Gestaltung und Wissenschaft schafft eine ganz besondere Atmosphäre.

2006: Ermitage Arlesheim

Mit dem Schulthess-Gartenpreis 2007 wurde die Stiftung Ermitage Arlesheim und Schloss Birseck ausgezeichnet. Mit ihrem Engagement und der bisher geleisteten Arbeit hat sie wesentliche Schritte zum Erhalt der Ermitage, des bedeutendsten englischen Landschaftsgartens der Schweiz, unternommen.

2004: Fred Eicher

Der Schweizer Heimatschutz ehrt mit dem Schulthess-Gartenpreis 2004 eine wichtige Persönlichkeit im Bereich der zeitgenössischen Landschaftsarchitektur. Ausgezeichnet wird Fred Eicher aus Zürich für sein Lebenswerk. Mit seiner Arbeit hat er die schweizerische Garten- und Landschaftsgestaltung über Jahrzehnte wesentlich geprägt.

2003: Rosengärten

Der Schweizer Heimatschutz vergibt den Schulthess-Gartenpreis2003 unter dem Motto «Rosengärten». Ausgezeichnet werden die Rosenfreunde Winterthur und Umgebung mit Elisabeth Oberle für ihren Rosengarten in der Kartause Ittingen (TG) und ihren engagierten und unermüdlichen Einsatz. Zudem wird Richard Huber aus Dottikon (AG) als wichtige Persönlichkeit in Sachen Rosen in der Schweiz gewürdigt, insbesondere für sein ausserordentliches Engagement bezüglich Neuzüchtungen.

2002: Historische Gartenanlagen

Der Schulthess Gartenpreis 2002 zeichnet unter dem Motto «Historische Gartenanlagen» zwei hochwertige Kulturdenkmäler aus, die durch die hervorragende Verbindung von Architektur und gestalteter Umgebung und mit ihrer reichhaltigen Originalsubstanz beeindrucken. Der Preis, der zudem das ausserordentliche Engagement der Besitzerfamilien würdigt, geht an das Ehepaar Martine und Sigmund von Wattenwyl, die Besitzer des Schlosses Oberdiessbach (BE), und an Frau Verena Baerlocher, die Eigentümerin des Löwenhofes Rheineck (SG).

2001: Pflanzensammlungen

Der Schweizer Heimatschutz verlieh den Schulthess-Gartenpreis 2001 an eine Gruppe von ausserordentlichen privaten Pflanzensammlern. An erster Stelle stand die Sammlung von Sir Peter Smithers in Vico Morcote (TI). Weiter werden die Sammlungen von Hansuli Friedrich in Stammheim, Otto Eisenhut in San Nazzaro, Hans R. Horn in Merligen, Heinrich Oberli in Wattwil und Jakob Eschmann sen. in Emmen, ausgezeichnet. Unter dem Motto «Pflanzensammlungen» wurden zahlreiche private oder öffentliche Sammlungen lebender Pflanzen aufgespürt, die teilweise unbeachtet von der Öffentlichkeit ein Kulturgut ersten Ranges darstellen.

2000: Association Jardin urbain

Der Schulthess-Gartenpreis 2000 wurde unter dem Thema «grüne Stadtinseln» der Association Jardin urbain verliehen, welche sich über mehrere Jahre für die Förderung der städtischen Gartenkultur eingesetzt hat. Die AJU hat im Auftrag der Stadt Lausanne den Grossanlass Lausanne Jardins 2000 realisiert. Mit der kreativen Gesamtidee von Lausanne Jardins 2000 wird der Umgang mit Garten- und Grünanlagen zu einem überall präsenten Thema in der Stadt. Öffentliches Grün gewinnt an Beachtung und wird zum Erlebnis. Der Schweizer Heimatschutz will mit der Preisvergabe andere Städte animieren, über ihre grünen Inseln nachzudenken und ähnlich innovative Entwürfe zu präsentieren.

1999: Gartenliebe

Mit der Preisverleihung 1999 sollte für die Gartenkultur ganz allgemein motiviert werden. Die Preisträger sind deshalb nicht mit den Eigentümern der fünf «schönsten» Laiengärten gleichzusetzen; sie sollen vielmehr die vielen Gleichgesinnten vertreten. Ihre Gärten sind über Jahre oder gar Jahrzehnte mit viel Liebe gestaltet worden und sind somit ein Spiegel ihrer Besitzer. Der Preis soll ermuntern, die Arbeit im Garten nicht als lästige Unterhaltsarbeit, sondern als kreatives Gestalten zu erleben. Engagement und eine persönliche Note stehen im Mittelpunkt.
Die Preisträger waren: Hans Rudolf und Verena Tobler, Zürich, Claus und Barbara Scalabrin, Alten, Arthur und Gertrud Bölsterli, Windisch, Jean-Jacques und Dora Voirol, Dornach, Hanspeter und Alice Sager, Brittnau.

1998: Stiftung «Archiv für die Schweizer Gartenarchitektur und Landschaftsplanung», Rapperswil»

Die Stiftung bezweckt den Aufbau und Betrieb eines Archives, das insbesondere Pläne und Schriften aus der schweizerischen Gartenarchitektur und Landschaftsplanung für Lehre, Praxis und Forschung sowie für die Erhaltung des natioanlen Kulturgutes bereit hält. Die Stiftung wurde 1982 gegründet. Das Ziel ist, sowohl die Konservierung der Objekte wie auch die Verfügbarkeit der Information zu verbessern.