Der Schweizer Heimatschutz setzt sich mit Nachdruck für einen sparsamen und sorgfältigen Umgang mit dem Boden ein. Der ungeheure Bodenverschleiss der letzten Jahrzehnte ist kein taugliches Modell für die Zukunft, weil er kommende Generationen vor unlösbare Probleme stellen wird.

Die Raumplanung in der Schweiz steht vor zentralen Herausforderungen. Seit Jahrzehnten schreitet die Zersiedlung des Landes ungebremst voran. Gleichzeitig wird auch ausserhalb der Bauzonen trotz allen gesetzlichen Regelungen so viel gebaut wie nie zuvor. Die Planung entlang von Landes-, Kantons- und Gemeindegrenzen entspricht nicht mehr der tatsächlichen Siedlungsentwicklung. Der Verfassungsauftrag, mit der knappen Ressource Boden haushälterisch umzugehen, wird angesichts der rasanten Bauentwicklung der 1960er/1970er-Jahre und der Einführung des Raumplanungsgesetzes in den 1980er-Jahren nicht erfüllt. Da von einem weiteren Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum auszugehen ist, muss eine Neuregelung der Raumplanungsgesetzgebung dringend vorangetrieben werden, um unsere Umwelt für die kommenden Generationen nicht noch weiter zu belasten.

Raumplanungsgesetz

Das Ja des Schweizer Stimmvolks am 3. März 2013 zum revidierten Raumplanungsgesetz war ein historischer Entscheid. Nach dem «Bundesbeschluss für dringliche Massnahmen im Bereiche der Raumplanung» von 1972 und dem bisherigen Raumplanungsgesetz von 1979 wurde ein weiterer Meilenstein gelegt. Wichtige Grundsätze und Instrumente, die bereits 1979 ins Raumplanungsgesetz aufgenommen, aber nur ungenügend angewendet wurden, sollen damit zum Durchbruch gelangen.

2018 starteten National- und Ständerat die Debatte um die zweite Revision des Raumplanungsgesetzes. Die Revision betrifft traditionelle landwirtschaftliche Nutzbauten, die viele Landschaften der Schweiz prägen. Um diese wertvollen Zeugnisse zu erhalten, braucht es keine weitere Lockerung der Trennung zwischen Bau- und Nichtbaugebiet, sondern Verantwortung, Innovation und verbindliche Inventare. 

Der Schweizer Heimatschutz verlangt eine Raumplanungs-, Landschafts- und Landwirtschaftspolitik, die endlich die nötige Verantwortung gegenüber dem kulturellen Erbe ausserhalb der Bauzonen übernimmt. 

Positionspapier

Das kulturelle Erbe ausserhalb der Bauzonen erhalten und pflegen
Positionspapier des Schweizer Heimatschutzes, November 2018

Landschaftskonzept Schweiz

Das Landschaftskonzept Schweiz (LKS) basiert auf Artikel 13 des Raumplanungsgesetzes (RPG) und legt als Planungsinstrument des Bundes den Rahmen für eine kohärente und qualitätsbasierte Entwicklung der Schweizer Landschaften fest. Der Schweizer Heimatschutz hat sich in einer Stellungnahme zum Landschaftskonzept Schweiz geäussert.
 

Interview

Die Natur gehört zur Kultur
Ein Gespräch mit dem für das Landschaftskonzept Schweiz zuständigen Sektionschef Matthias Stremlow im Bundesamt für Umwelt (BAFU).

Aus der Zeitschrift Heimatschutz/Patrimoine 1/2020

LKS

Landschaftskonzept Schweiz
Informationen auf der Website des Bundesamts für Umwelt (BAFU)

Verdichten

Ein zentraler Punkt für die haushälterische Bodennutzung ist eine bessere Organisation und Ausnutzung des bestehenden Siedlungsgebietes. Ziel ist es, das vorhandene Potenzial zu nutzen und die Ausdehnung des Siedlungsraums zu begrenzen. Der daraus resultierende Prozess der Verdichtung des bestehenden Siedlungsgebietes steckt erst in den Anfängen. Er birgt beachtliche Risiken: Unsorgfältig geplante und vorschnell realisierte Massnahmen bewirken, dass die Bevölkerung die Verdichtung grundsätzlich ablehnt. Diesen unerwünschten Effekt gilt es zu verhindern.

Dichte Stadt – Ville dense

Der Dokumentarfilm «Dichte Stadt – Ville dense» (22 Min) lässt drei Persönlichkeiten – einen 
Architekturhistoriker, eine Soziologin und einen Architekten – zu Wort kommen und bietet einen gut verständlichen Zugang zur Problematik der baulichen Verdichtung und der Zersiedlung. Aufgrund der zahlreichen Fragen, die dabei angesprochen werden, eignet sich der Film zudem als ideale Diskussionsgrundlage.

Positionspapier

Verdichten braucht Qualität
Positionspapier des Schweizer Heimatschutzes, November 2011

Tourismusstrategie des Bundes

Mit seiner Tourismuspolitik will der Bundesrat zu einer international wettbewerbsfähigen Tourismuswirtschaft sowie zu einem attraktiven und leistungsfähigen Tourismusstandort Schweiz beitragen. Die Tourismuspolitik des Bundes will Rahmenbedingungen verbessern, das Unternehmertum fördern, die Chancen der Digitalisierung nutzen und die Attraktivität des Angebots und den Marktauftritt stärken. Ein hoher Stellenwert wird auf die nachhaltige Entwicklung des Schweizer Tourismus gelegt. So werden Lösungen angestrebt, welche die wirtschaftlichen, sozialen und natürlichen Ressourcen schonen.

Der Schweizer Heimatschutz engagiert sich für regionalen, kultur- und naturnahen Tourismus mit seiner Stiftung Ferien im Baudenkmal, mit seinem Projekt «Erlebnis Baukultur» und mit seinen Publikationen, die den Reichtum und die Schönheit der Schweiz illustrieren.

Tourismusstrategie

Tourismusstrategie des Bundes
Informationen auf der Website des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO